BLOG GEDANKEN REISEGESCHICHTEN

Weiße Wolken auf blauem Grund. Au Revoir Portugal.

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Geschrieben von Sabrina

Der Schmerz ist fast unerträglich, mir schießen Tränen in die Augen.

Zuerst erschienen auf meinem alten Blog

Musik die ich hörte während ich den Artikel bearbeitete:

Chillhop Essentials – Winter 2016

Tief durchatmen“, höre ich mich denken.

Ich starre ins nichts, Gedanken durchströmen meinen Kopf, mir ist flau im Magen.

Jeder Schritt den ich von nun an gehe, jede Sekunde die auf der Uhr verstreicht bringt mich näher zu dem Punkt, an den ich nicht zurück will.

Den 12 Kilo Rucksack auf dem Rücken, das Rückflugticket in der Tasche; alles ist bereit für den Weg nach Hause.

Nur ich bin es nicht.

Es ist Frühling 2014

Ich schreibe hier nicht von Fernweh und nicht von Heimweh, sondern von dem Gefühl dort wo ich stehe, sein zu wollen und weg zu müssen.

„Ich gehe einfach nicht zum Flughafen, bleibe einfach weg. Sorge mich um meine Bedürfnisse.“ Höre ich das trotzige Kind in mir.

Doch was, wenn es recht hat?

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Ich möchte nicht zurück zur Arbeit.

Schon auf dem Weg zum Flughafen, noch in Portugal, voll bepackt mit Klamotten und Erinnerungen ist mir eines klar: Mein Leben in Deutschland kann so wie es ist nicht weitergehen. Es macht mich kaputt, es zerstört meine Träume, meine positiven Gedanken, es zermürbt mich.

Und ich lasse das alles geschehen.

Ich kann mich ganz wunderbar in dem Gefühl der Schwere und der Hoffnungslosigkeit hängen lassen, kann darin versinken und mich darin baden. Nur wird sich dann nie etwas ändern.

Doch bin es nicht ich, die mein Leben in der Hand hat?

Bin ich es nicht die jederzeit die Wahl hat den Weg der Massen zu gehen, oder den Pfad einzuschlagen der mein Herz wirklich zum schlagen bringt und mich glücklich macht, auch wenn ich noch Angst habe ihn zu gehen?

All zu oft vergesse ich in dem Einheitsbrei aus Arbeit und Existieren, dass ich lebe.

In mir schlägt ein Herz, das mich mit etwa 100.000 Schlägen durch den Tag bringt, ich atme, ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein. Meine Beine tragen mich durch den Tag, meine Augen ermöglichen es mir den Morgennebel wahrzunehmen, meine Ohren hören das Rascheln des Laubes im Wald.

Das alles ist für mich eine Selbstverständlichkeit, nichts Besonderes. Bis ich mich darauf besinne, wie großartig das eigentlich ist. Es funktioniert alles wunderbar. Ich lebe.

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Portugal 2014

Da stehe ich nun, am Ufer des Tejo in Lissabon, dort wo die Ponte Vasco da Gama in die Ferne über das Wasser ragt. Der Wind weht mir durchs Haar. Ich bin gedankenverloren schon 5 Stunden in der Zukunft: Zu Hause. Dort, wo Arbeit, Probenstress und Uni auf mich warten.

Blicke ich heute zurück weiß ich, dass ich in diesem Moment glücklich war. Ich wusste es nur damals nicht. Hätte ich den Moment genossen ohne voller Unmut auf meine Situation zu Hause zu gucken, hätte ich es auch damals schon erkannt.

Doch auch das ist wichtig: Es gibt für alles eine Zeit. Eine Zeit zum Unglücklichsein, eine Zeit zum Glücklichsein und eine Zeit zu erkennen, dass der einzige Unterschied zwischen den beiden der ist, für welchen man sich entscheidet.

Denn allzu oft ist die Nichtakzeptanz der Gegenwart der Auslöser aller Unzufriedenheit.

Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.

Antoine de Saint-Exupery

Was bedeutet das in der Praxis meines Alltags? Ich bin dankbar für alle Erscheinungen die in mein Leben treten und versuche in allem was mir begegnet eine Chance zu sehen. Und diese nutzend mein Leben dann in die eine oder andere Richtung zu lenken.

Dies lehrt mich Dankbarkeit, Geduld und mittlerweile auch das Vertrauen, dass wenn ich wirklich möchte, kann und werde ich alles daran setzen mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu leben.

Wie geht es dir in Situationen in denen du deutlich spürst, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige für dich ist? Hinterlasse mir gern einen Kommentar.

Lust zu Teilen? Danke!

2 Kommentare

  • Tolle Mischung aus Tagebuch, schön erzähltem Reisebericht und Urlaubstipps. Ich selbst bin 20 und reise ebenfalls sehr gerne, bald auch (wieder) nach Faro – und beim Planen dieses Urlaubs bin ich auf deinen Blog gestoßen. Ich war 2015 schon mal in Portugal und habe dort auch einen meiner großen Glücksmomente erlebt und einige meiner besten Texte (ich schreibe hobbymäßig) verfasst.

    Auf jeden Fall ist dein Blog sehr unterhaltsam und schön zu lesen. Normalerweise lese ich überhaupt keine Blogs, aber dieser gefällt mir.
    Danke für deine Inspiration und mach weiter so!

    • Danke für deine Worte Ruby. Es freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen, und dass du die Faszination für’s Reisen und für Portugal teilst.

      Ich wünsche dir viel Spaß auf deiner nächsten Reise, genieße es!

      Alles Liebe, Sabrina

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